Josef Schuster

deutscher Arzt (Internist) und Verbandsfunktionär; Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland ab Nov. 2014, davor ab 2010 Vizepräsident; Leiter der Israelitischen Kultusgemeinde Würzburg ab 1998 und Präsident des Landesverbandes der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern ab 2002; Mitglied des Deutschen Ethikrates ab 2020

* 20. März 1954 Haifa (Israel)

Herkunft

Josef Schuster wurde am 20. März 1954 in der israelischen Hafenstadt Haifa geboren. Sein Vater, der ursprünglich aus Bad Brückenau (Rhön/Unterfranken) stammende Kaufmann David Schuster (1910-1999), war im Dez. 1938 nach 15-monatiger Haft in den Konzentrationslagern Dachau und Buchenwald mit den Großeltern Julius und Auguste Schuster nach Palästina emigriert, wo er seine spätere Ehefrau, die aus Oberschlesien stammende Anita Grünpeter (1914-1992), kennenlernte. Deren Eltern wurden im KZ Auschwitz ermordet. Sch.s Großvater Julius, der in Bad Brückenau Stadtrat war und ein Textil- und Schuhwarengeschäft sowie ein Hotel für jüdische Kurgäste betrieben hatte, hatten die Nazis enteignet. 1954 zog es Julius und Auguste Schuster mit schon über 80 Jahren nach Unterfranken zurück, wo die Familie seit Jahrhunderten tief verwurzelt ist. 1956 folgten dann zwei Jahre nach seiner Geburt auch Sch.s Eltern. Weil es in Bad Brückenau keine jüdische Gemeinde mehr gab, wurde Würzburg der Lebensmittelpunkt der Familie. In Würzburg trug Sch.s Vater als ...